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Image by Jason Rosewell
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Hallo und Willkommen
auf unserem Stiftungs-Blog

Hey, schön dass du hier bist! Wir sind der Blog, der dir die Geschichten aus unseren Projekten erzählt - und das mit einer ordentlichen Portion Humor und guter Laune! Wir wollen dir zeigen, was wir in den verschiedenen Ländern so anstellen und dass wir das mit viel Freude und großem Engagement tun. Also schnall dich an und lass uns gemeinsam die Welt verändern!

Eric,  8 Oktober 2024

Echt jetzt? 

Eric im Café Sehnsucht

Eric, der Tabak Mann export.jpg

Die Geschichte vom Tabakmann
 

Eines Tages, nachdem wir unser Café geschlossen und mit dem Aufräumen begonnen hatten, klopfte es an der Tür. Ich öffnete sie und dachte, da steht ein hungriger Gast, der nach einem letzten Stück Kuchen verlangt. Stattdessen fragte der Mann, ob er mit mir sprechen könne. 

Er stellte sich als Timo vor und zog eine Tüte Tabak aus seiner Tasche, als wäre es ein Zaubertrick. „Ich habe das in einem Lebensmittelgeschäft gestohlen“, gestand er mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er gerade einen Drachen besiegt. Seine Augen füllten sich mit Tränen, und er fragte mich, ob ich ihm den Tabak abnehmen würde. Ich nahm ihn gerne an und dachte mir: „Na, das ist mal ein ungewöhnlicher Umtausch!“ 

Ich sagte ihm, dass viele Menschen Dinge stehlen, aber nur wenige haben ein schlechtes Gewissen und noch weniger versuchen, es wiedergutzumachen. Ich erklärte ihm, dass Gott gut ist und uns nicht nur vergeben kann, sondern auch vergeben will. 

„Das, was du getan hast, Timo, ist Buße“, sagte ich, „eine Abkehr von deiner Sünde und eine Hinwendung zu Gott.“ „Und hey, das ist schon mal ein guter Anfang!“ Ich ermutigte ihn, dass es die kleinen Entscheidungen sind, die unser Leben verändern. 

Ich sagte ihm, dass die erste und beste Entscheidung, die er treffen kann, darin besteht, auf Jesus zu vertrauen. Und ich war wirklich froh, dass Timo, ein Mann, der noch nie in unserem Café war und dem wir noch nie begegnet waren, wusste, wohin er gehen musste, um Gottes Gegenwart und Gottes Menschen zu finden. 

 

Vielleicht war es der Tabak, der ihm den richtigen Weg gezeigt hat – oder einfach nur der Hunger nach einem guten Gespräch!

Liesbeth,  30 August 2024

Ein Ort für alle

Café Sehnsucht – Berlin, Kreuzberg

3 Liesbeth export.jpg

Hallo, mein Name ist Liesbeth. Ich arbeite mit im Café Sehnsucht und da gibt es immer eine Menge zu erleben.

Schon der Weg mit der U-Bahn zum Kotti ist fast wie ein Reality-TV-Dreh – nur dass die Kamera hier nicht aufzeichnet! Da gibt es Begegnungen mit Obdachlosen, die einem das Gefühl geben, man sei in einem sozialen Experiment gefangen. Ganz ehrlich? Manchmal fällt es mir echt schwer, nicht wie ein Profi-Ninja wegzuschauen oder die Nase zuzuhalten, während sich der Duft von Straße, ungewaschenen Menschen und dem neuesten Parfüm „Abgestandener Alkohol“ über die gesamte Bahn ausbreitet. 

 

Habe ich nicht vielleicht doch noch 50 Cent in der Tasche? Ich wollte mir eigentlich gerade einen Coffee to go gönnen, aber wird mein gespendetes Kleingeld nicht sowieso in ein Drogen-Abo investiert? So viele Fragen, so viele Gedanken – und ich frage mich, ob ich nicht einfach mal einen Kaffeebecher aufstellen sollte: „Für den nächsten großen Traum!“

Im Café habe ich die Chance, von der Wahrheit und von Jesus zu erzählen, dem ultimativen Befreier. Ich weiß nie so genau, was bei den Leuten ankommt, aber ich bin mir sicher: Das Wort Gottes hat die Kraft, selbst im tiefsten Herzen etwas zu bewirken. Es berührt mich, zu sehen, wie liebevoll Jesus den Menschen nachgeht und dass es ihm nicht egal ist, wie sie leben.

 

Nach einem ganz normalen Tag im Café haben wir für Kaffee und Kekse gesorgt, ein gutes Mittagessen gekocht, Klamotten verteilt, mit den Leuten gesprochen, sie getröstet, für sie gebetet und Anteil genommen, haben alles aufgeräumt und anschließend geputzt.

Am Ende des Tages, egal ob ich beseelt oder frustriert nach Hause komme, weiß ich, dass ich einen Beitrag geleistet habe und dass mein Dienst im Café mehr ist als nur eine alltägliche Aufgabe. Es ist eine Berufung, die mitunter große Herausforderungen, aber auch unvergessliche Momente der Freude und des Wachstums mit sich bringt.

Priyanka,  12. August 2024

Priyankas Geschichte

Indien

Vor über einem Jahr kam Priyanka zu uns und ist seitdem Teil unserer Gemeinschaft. Zuvor hatte sie bei uns bereits eine halbjährige Ausbildung absolviert. Als ich Priyanka zum ersten Mal traf, spürte ich sofort, dass hinter ihrem Lächeln eine tiefgründige und traurige Geschichte verborgen lag. 

Priyanka war von einem schweren Schicksal geprägt, das sie in ihrer Kindheit erleiden musste. Der sexuelle Missbrauch durch ihren eigenen Vater hatte tiefe Wunden hinterlassen. Es war ein dunkles Kapitel in ihrem Leben, das sie lange Zeit in der Stille mit sich trug. Doch dann kam der Moment, der alles veränderte. In der Schule schrieb sie einen Aufsatz, der nicht nur Worte, sondern auch ihre tiefsten Ängste und Erinnerungen enthielt. Eine besonders einfühlsame Lehrerin las zwischen den Zeilen und erkannte, dass Priyanka über sich selbst schrieb. Dieser mutige Schritt führte dazu, dass ihr Vater ins Gefängnis kam. 

Doch die Herausforderungen waren noch nicht vorbei. Auch ihre Mutter bot keinen sicheren Hafen, denn ein Bekannter, von dem sie finanziell abhängig war, stellte ebenfalls unerträgliche Forderungen an Priyanka. In dieser dunklen Zeit fand sie Zuflucht in einer NGO, wo sie bis zur Volljährigkeit aufwuchs. Als sie schließlich zu uns kam, war sie von Ängsten und Panikattacken gezeichnet. 

Mit der Zeit und durch die Unterstützung unserer Gemeinschaft fand Priyanka den Mut, sich von ihrer Vergangenheit zu lösen. Heute strahlt sie nicht nur Freiheit aus, sie hat auch viel Heilung erlebt. Priyanka studiert jetzt in einem Online-Studiengang und strebt einen Bachelorabschluss an. Nebenbei ist sie eine talentierte Schneiderin, die mit viel Hingabe und Leidenschaft arbeitet. Ihre Zukunft hat jetzt ein festes Fundament und eine Perspektive.

*Name geändert*

Dobar Dan

Rosana, 17. Juli 2024

Kroatien

Rosana im Auto export.jpg

auf der Fahrt von Zagreb nach Sitnice

mit meiner Schwester und einem Freund mitten im Dorf

Ros, ihre Schwester und Freund export.jpg

Ich bin Rosana und ich komme aus Sitnice – ja, das ist ein echter Ort, keine Erfindung! Ich bin die Älteste von vier Geschwistern und wir haben in unserer kleinen Roma-Siedlung im Norden von Kroatien so einiges erlebt. Klar, wir hatten nicht immer die besten Bedingungen, aber wir haben das Beste daraus gemacht und auch viel Spaß dabei gehabt. Und ja, die Schule war uns oft echt lästig, aber hey, wer braucht schon Mathe, wenn man tun und lassen kann, was man will? 

 

Krass, irgendwann habe ich gecheckt, dass ich mir mit meinem Verhalten voll die Zukunft vermassele. Ich war gerade mal 15, hatte meine Hauptschule mit Ach und Krach geschafft und keine Ahnung, wie ich weitermachen könnte. Und mal ehrlich, ich wollte nicht wie viele andere Mädels in unserer Siedlung enden und mit 16 schon Mama sein. 

 

„Man, was hatte ich für ein Glück, dass ich Katarina genau zur richtigen Zeit kennengelernt habe!“ Sie und ihr Team kamen schon eine Weile regelmäßig in unsere  Siedlung und haben vielen von uns echt aus der Patsche geholfen. Und dann hat sie mir auch noch angeboten, mich nach Zagreb mitzunehmen, um mir beim Schulabschluss zu helfen. Wie cool ist das denn bitte? „Ich bin so dankbar für Katarinas Hilfe!“

 

Hey, check das aus! In Zagreb musste ich echt ranklotzen und meine Lehrerin Katarina war ziemlich hart drauf. Aber ich hab's gepackt! Alle 4 Klassen vom Gymnasium mit super Noten abgeschlossen. Dabei hatte ich kaum Vorwissen. Kroatisch ist nicht meine Muttersprache und ich war in einer Klasse mit den reichsten Kids aus Zagreb. Crazy, oder?

 

Und nicht nur das: Ich konnte mich tatsächlich an der Juristischen Fakultät in Zagreb einschreiben, die ich nun im vierten Jahr besuche. 

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